Creusen ist ein Maiensäss in der Gemeinde Lenzerheide (Vaz-Obervaz) und liegt auf 1520 m.ü.M.
Auf Creusen hat es ca. 15 Hütten und Ställe. Die Maiensässe in Graubünden waren ein wichtiger Teil der Dreistufenlandwirtschaft der Bündner Bauern.
Das heisst bevor man mit den Tieren auf die Alp zog machte man eine Zwischenstation auf dem Maiensäss und nutzte hier die frühere Vegetation und produzierte diverse Milchprodukte auf dem Maiensäss.
Werfen Sie einen Blick in die Ställe und sie können diese frühe und einfache Lebensweise und Tierhaltung auf dem Maiensäss erleben.
In Creusen gibt es auch die kleine Kapelle Antonius.
Anfahrt (nur bis zum Dorf Lain möglich)
Mit dem öffentlichen Verkehrsmittel
Die Reisezeit Chur Lain beträgt 50 Minuten mit dem ÖV Für eine Verbindung suchen sie auf www.sbb.ch den Zielort Vaz/Obervaz Lain
- Mit der Bahn (SBB) nach Chur im Kanton Graubünden
- Von Chur ab Postautodeck nehmen Sie den Bus 182 Richtung Lenzerheide/Bivio
- Auf der Post Lenzerheide wechseln Sie auf den Bus 184 Richtung Zorten
- Verlassen sie den Bus bei der Haltestelle Lain
- Gegenüber der Haltestelle zwischen der Garage Sigron und dem Volg Laden beginnt der Wanderweg (45 Minuten) nach Creusen. Folgen Sie einfach dem Fahrweg und halten sie sich immer rechts.
Mit dem Privatauto
- Bei der Autobahnausfahrt Chur Süd ausfahren und nach Lenzerheide fahren. Den Ort Lenzerheide durchfahren und am Ende des Ortes die Abzweigung nach rechts (Lain/Muldain/Zorten) nehmen.
- Nach ca. 4 Kilometer kommt man in die Ortschaft Lain. Gegenüber der Garage Sigron befindet sich ein grosser öffentlicher Parkplatz wo man parkieren kann .
Der Wanderweg nach Creusen
Die Wanderzeit von Lain zum Maiensäss Creusen beträgt 45 Minuten. Der Weg ist an 2 Stellen kurz etwas steil, sonst aber relativ eben. Die Wanderung von Lain zum Maiensäss lohnt sich vor allem gegen Ende Mai, denn neben dem Wanderweg entdecken Sie viele Feuerlilien.
Gegenüber der Postauto Haltestelle zwischen der Garage Sigron und dem Volg Laden beginnt der Wanderweg nach Creusen.
Folgen Sie einfach dem Fahrweg und halten sie sich immer rechts.
Kulturelles über Creusen
Das Ortsmuseum Vaz/Obervaz steht bei der Kirche in Zorten. Es ist von anfangs Juli bis Ende Oktober jeweils donnerstags von 13:30 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Das alte Pfarrhaus in Zorten wurde Anfang der achtziger Jahren in ein Ortsmuseum umgebaut. Ziel der Gemeinde war es, alte, wertvolle Gegenstände zu zeigen, welche das Leben der Bewohner geprägt und Geschichte geschrieben haben. Die Sammlung umfasst im Wesentlichen: landwirtschaftliche Gebrauchsgegenstände, Gegenstände früherer Handwerker, diverse Gegenstände der Dorfkultur, sakrale Gegenstände der lokalen Kirchen, die wiederinstandgestellte Dorfmühle, eine Maiensässküche, eine Webstube, die Geschichte der Freiherren von Vaz und die Sala Parpan mit vielen Skulpturen von Ferdinand Parpan. Überdies zeigt das Museum die Anfänge der modernen Sportentwicklung. Eine Sammlung alter Plakate und Postkarten dokumentiert den Wandel vom stillen Hochtal zur modernen Ferienregion.
Unter dem Namen Kultur am Pass «KAP» finden das ganze Jahr über kulturelle Anlässe vom klassischen Konzert über Rock’n’Roll zu Theater und Comedy statt.
Am 1. März ist Chalandamarz. Dieser Brauch geht auf die Zeit zurück, da die Römer die Herrschaft über Rätien innehatten. Der heidnische Brauch, den die Vorfahren zur Vertreibung der bösen Geister feierten, wird an vielen Orten Romanischbündens gepflegt, die Art der Durchführung ist jedoch von Ort zu Ort verschieden. Die Schuljugend der Gemeinde veranstaltet einen Umzug mit dekorierten Wagen, als Sennen kostümierten Kindern, Schellen-Geläut. In den Restaurants wird gesungen. Details und Bilder sind auf der Webseite der Dorfschule zu finden.
Die Vereinsliste der Gemeinde-Website weist im Jahr 2004 55 Vereine auf. Unter ihnen die Theatergesellschaft Obervaz, die Trachtengruppe Obervaz und die Jungmanschaft Obervaz (Unieun da schuantetna Vaz).
In Obervaz wird in den Vereinen noch hauptsächlich Romanisch gesprochen. Die Vereine haben eine wichtige Funktion für die Wahrung und Weitergabe der romanischen Kultur und des romanischen Kulturgutes.
In Vaz/Obervaz spielt die Sage vom Flintenzauber. Das Buch finden sie auch im vermietenden Maiensäss.
Textquelle : Wikipedia
Geschichtliches über die Gemeinde
Nachweisbar besiedelt war Obervaz zur Zeit der Karolinger (750–910). Das Inventar der fränkischen Krongüter in Churrätien von 831 erwähnt die Fraktionen Lain, Muldain und Zorten mit der damaligen Kirche. Ausgrabungen im Bereich der alten Pfarrkirche St. Donat in Zorten brachten unter anderem auch römische Einzelfunde zum Vorschein.
Die Gemeinde Vaz/Obervaz ist ein Teil des Nachlasses der Freiherren von Vaz. Dieses bedeutende Dynastengeschlecht ist urkundlich nachweisbar von 1135 bis 1338. Zweifellos waren die Freiherren von Vaz eines der mächtigsten Adelsgeschlechter im Alpenraum. Einer Urkunde aus dem Jahre 1253 kann entnommen werden, dass sie auch im deutschen Linzgau ausgedehnte Ländereien besassen. Es wird erwähnt, dass die Freiherren von Vaz in der Umgebung Salems von insgesamt 28 Ortschaften den Zehnten bezogen.
In Graubünden besassen die Freiherren von Vaz neben ihrem Hauptsitz in Nivagl und später der Burg Belfort Rechte an gut 25 Burgen, von Neu-Aspermont in der Herrschaft bis Jörgenberg im Oberland, von Ortenstein am Ausgang des Domleschgs bis nach Splügen. Die beiden bedeutendsten Vertreter der Dynastie waren Walter der Vierte und Donat von Vaz. Donat hinterliess zwei Töchter, Kunigunde, verheiratet mit Friedrich von Toggenburg und Ursula, welche nach dem Tode des Vaters Rudolf von Werdenberg Sargans heiratete. Die Hinterlassenschaft des letzten Freiherren ging somit an diese beiden adeligen Häuser über.
Im Jahre 1456 wurde Vaz/Obervaz durch Loskauf eine selbstständige Gemeinde. Der Bischof von Chur, sowie Schams und Obervaz kauften 1456 das Erbe der Ursula von den verarmten Grafen von Werdenberg Sargans für 3600 Gulden. Obervaz bezahlte für sein Gebiet 600 Gulden, ungefähr 11000 Franken.
In den nächsten Jahrhunderten wird die Gemeinde sukzessive demokratischer und freiheitlicher, einzig der 30-jährige Krieg (1618–1648) führt sie kurzfristig zurück in einen Zustand der fehlenden Rechtssicherheit, des Leidens, materieller Schäden, Verschuldungen und wirtschaftlichem Ruin. Die Nachkriegszeit ist geprägt durch Kompetenzprobleme zwischen Politik, Bistum und einheimischer Justiz, durch Streitigkeiten um Waldnutzungsrechte und um Gemeindegrenzen. Ganz charakteristisch sind in diesem Zusammenhang die Streitigkeiten zwischen den Vazern, den Churwaldnern und Parpanern um Nutzungsrechte auf der Alp Stätz, welche 1487 mit der Erschlagung von zwölf Hirten der Gegenpartei durch die Vazer ihren Höhepunkt erreichten und erst im Jahre 1788 durch Pachtverträge erledigt werden konnten.
Die grösste Not ist aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges überliefert. 1629 wurde durch kaiserliche Truppen die Pest aus dem Orient eingeschleppt. Sie erfasste grosse Teile Graubündens und raffte in vielen Talschaften den Grossteil der Bevölkerung hinweg. So verödete das Walserdorf Schall hinter dem Piz Danis vollständig und ist seither bloss noch Maiensäss.
Wahrscheinlich durch Einkauf kamen erste Jenische schon im 18. Jahrhundert in den Besitz des Obervazer Bürgerrechts. In dieser Zeit hatten sie andernorts bestenfalls den Status von Hintersassen oder Tolerierten. Auf Grund dieses vorbestandenen Rechts wurde während der Umsetzung des eidgenössischen Gesetzes betreffend die Heimatlosigkeit Mitte des 19. Jahrhunderts auch vielen heimatlosen Jenischen mit verwandtschaftlichen Bezügen zu den Obervazer Jenischen das Obervazer Bürgerrecht von eidgenössischen Behörden zugeteilt. So nahm die Zahl der Obervazer Bürger sprunghaft zu, ohne dass sich die ansässige Bevölkerung wesentlich veränderte.
Textquelle : Wikipedia
Im Maiensäss Tarnutzer befindet sich das Buch „Die Kellerkinder von Nivagl“. Dieses Buch beschreibt das schwierige Leben einer Jenischen Familie mit einem alkoholabhängigen Vater mit Beruf Hausierer (Strassenverkäufer)